Comme des Garçons - Wonderwood
Comme des Garçons - Wonderwood
Wonderwood - Hölzer außer Rand und Band: Verblüffend, verwirrend, einzigartig. Belebend und doch so geheimnisvoll - Das ist die Welt der wundervollen Hölzer, gefangen einem ultimativen Holzduft. Melancholische Poesie vereint sich mit positiven Gedanken und lässt eine mystische Leidenschaft entstehen, welche nur schwer einzuordnen ist.
Wonderwood von Comme des Garçons ist ein ganz besonderes Ereignis für den olfaktorischen Holzliebhaber: Erstmals treffen eine intensive Ladung an natürlichen Hölzern, hölzernen Noten und synthetischen Hölzern in einem Duft aufeinander, welcher bislang wohl an Einzigartigkeit kaum zu überbieten sein dürfte. Die fließende Struktur des Duftes ist wunderschön zu beobachten, wobei zu bemerken ist, dass die hölzernen Noten hauptsächlich im Herzen zu finden sind.
Während die Kopfnote mit Pfeffer und Weihrauch auf die Mystik des Duftes einstimmt, dauert es nicht lange, bis sich die ersten Hölzer zeigen. Nicht gerade schüchtern entfalten das Guajakholz, der „blaublütige“ Baum des Lebens und das Zedernholz – der Gottesbaum und König der Wälder – ihre intensiven Noten im Herzen. Das Cashmeran erinnert an eine exzentrische Mischung aus Kiefer- und Patchoulinoten.
Die Basis läutet mit Javanol eine neue Generation von Sandelhölzern ein und bleibt auch thematisch im warmen Bereich. Echtes Sandelholz gesellt sich in die Komposition und erhält durch das Javanol ein völlig neues Gesicht. Abschließend kommt eine atemberaubende Adlerholznote hinzu – welche Note könnte diese Holzkomposition besser zum Abschluss bringen? Adlerholz wird schon seit jeher von Kulturen genutzt, um Energie zur Körpermitte zu bringen. Der Preis übersteigt den von purem Gold...
Comme des Garçons
Es sind oft die unkonventionellen Lebensläufe, welche die Richtung für wahre Innovation weisen. Dies gilt insbesondere für die japanische Designerin Rei Kawakubo – la femme hinter Commes des Garçons. Nach einem Studium der Philosophie, Kunst und Literatur im heimischen Tokyo arbeitete sie zuerst als Werberin für einen Chemiekonzern. Später machte sie sich als freie Stylistin selbstständig, womit sie im traditionellen Japan der 1970er Jahre einen Tabubruch – und damit nicht ihren letzten – beging. 1973 gründete sie schließlich ihr heute legendäres Modelabel Commes des Garçons.
1981 schockierte Rei Kawakubo die Pariser Modewelt mit einer Frauenkollektion. „Postatomarer Fetzen-Look“, „Hiroshima-Chic“ und „Quasimodo-Style“ waren die drastischen Urteile der Kritiker über eine „Ästhetik der Armut“, die mit ihren dunklen Farben, Löchern, unförmigen Schnitten gegen jedes gängige Schönheitsideal aufbegehrte – und genau das sollte sie ja auch.
Die Idee des Flagship-Stores, der durch seine architektonische Konzeption zum Design der Mode beiträgt, diese nicht nur präsentiert, sondern auch ergänzt und unterstreicht, geht ebenso auf
Kawakubo zurück wie die der Guerilla-Stores. Auch mit diesen erregte sie großes Aufsehen: Die Läden öffnen nur für ein Jahr und werden, ganz gleich wie sie laufen, danach wieder geschlossen. „Zuschlagen und verschwinden“ ist dabei die Idee hinter den minimalistisch eingerichteten Geschäften. Trotz aller Rebellion gegen Konventionen kooperierte sie aber auch z. B. mit H&M, Lacoste und Levi's und entwarf für Louis Vuitton eine Taschenkollektion.
1994 erschien ihr erstes Parfum mit dem schlichten Titel „Commes des Garçons“, dem eine ganze Reihe anderer Düfte folgten: Zumeist in Serien gegliedert widmen diese sich meist einer speziellen Thematik und sind somit oft als Konzeptdüfte, als duftende Kunst zu begreifen. Dafür arbeitet Kawakubo seit jeher mit den besten Nasen der Branche zusammen wie zum Beispiel mit Mark Buxton und Bertrand Duchaufour.
© Aus Liebe zum Duft (hb)