Aedes de Venustas - Cierge de Lune
Aedes de Venustas - Cierge de Lune
Ein blühender Kaktus ist bei dieser glamourösen Betrachtung der dunklen Seite der Vanille tonangebend. Kühl und klar wie vom Mondlicht erhellte Wüstenluft. Samtig und sinnlich wie ein Mitternachtshimmel – Cierge de Lune ist vom Duft des geheimnisvollen, nachts blühenden Kaktus mit dem lateinischen Namen Selenicereus grandiflorus inspiriert. Umgangssprachlich nennt man ihn „Königin der Nacht“ – länderübergreifend in der entsprechenden Übersetzung. Eine Ausnahme bildet Frankreich, wo der seltene Kaktus besser unter dem Trivialnamen „Mondaltarkerze“ bekannt ist.
Die poetischen Bezeichnungen kommen nicht von ungefähr. Die spektakuläre Blüte des Kaktus öffnet sich nach Sonnenuntergang und schließt sich bei Sonnenaufgang. Was Königin Marie-Antoinette von Frankreich angeblich dazu veranlasste, den für seine Blumenaquarelle bekannten Maler Pierre-Joseph Redouté um Mitternacht herbeizuzitieren, damit er die kurzlebige Blüte des Kaktus aus der Neuen Welt pointiert einfangen konnte.
Heute zeichnen Karl Bradl, Mitbegründer von Aedes de Venustas und Parfümeur Fabrice Pellegrin den betörenden Duft dieser flüchtigen und eindrucksvollen Blütenmuse nach. Cierge de Lune trägt eine aufregende Skala olfaktorischer Nuancen in sich – von hohen kristallinen Noten bis hin zum nächtlichen Hauch würziger Vanille, die feinste Weihrauchfäden durchziehen. Für die erste Zusammenarbeit mit Aedes de Venustas im Jahr 2016 bediente sich Pellegrin aus einem reichhaltigen Portfolio. „Unsere Bourbon-Vanille ist die ehrlichste aller natürlichen Ingredienzien“, sagt er. Anders als ihr Gegenstück aus Tahiti mit ihrer Spur gelbbraunen Leders duftet die Bourbon-Vanille mehr nach Holz und Amber. Diese Variante bildet das Herz der Komposition, zeigt ihre dunklere Seite. Eine lebhafte Brise Hedion verwandelt die köstliche Schote in eine Kaktusblüte, deren makellose Blätter sich mit Ylang-Ylang entfalten.
Glitzernd wie das Mondlicht lassen Rosa-Pfeffer-Funken die samtige Mischung zauberhaft erstrahlen, während schwarzer Pfeffer seine faszinierenden Effekte beisteuert: angefangen von mineralischen, an Weihrauch erinnernden Aspekten – Weihrauch, eine Reminiszenz an das olfaktorische Thema der Aedes de Venustas Linie – bis hin zu harzigen, rauchigen und dunklen Schokoladennoten. Dann, als finale Metamorphose, unterstreicht moschusartiger Ambrox den tiefen, samtigen Akkord, verwandelt die nächtliche Blüte in eine schmeichelnde zweite Haut.
Cierge de Lune unternimmt eine olfaktorische Reise tief in die Wüste. Das Eau de Parfum legt der Haut eine seltene, königliche Blüte ans Herz.
Aedes de Venustas Cierge de Lune wird jetzt in einem wertigen und mit viel Raffinesse konzipierten Flakon präsentiert: Pfauenblaue Akzente markieren die geriffelte Flasche. Ihre Verschlusskappe ist in mattem Schwarz gehalten und mit den Insignien der Marke geprägt. Es ist ein sich stimmig geschmeidiges und gleichzeitig wuchtig-markantes Design, mit dem Aedes de Venustas das nächste Kapitel seiner Erfolgsgeschichte beginnt.
Über Fabrice Pellegrin
Sein Vater war Parfümeur, seine Großmutter Jasminpflückerin, sein Großvater ein Blumenbauer, der die Parfümindustrie belieferte. Fabrice Pellegrin trägt die Seele der Parfümstadt Grasse in Südfrankreich in sich. Und das unvergleichliche Know-how dieser Region, das die Stadt seit Jahrhunderten zum Zentrum der Parfümindustrie macht. Durch die Vorliebe für Patschuli, dem er sich verschrieben hat, kam sein Talent in den vergangenen Jahren vor allem Nischenmarken zugute, aber sie brachte ihm 2013 auch den französischen Fifi-Award ein. Er ist Parfümeur beim Riechstoffhersteller Firmenich und leitet deren Entwicklungsabteilung für natürliche Ingredienzien in Grasse. Zu den von ihm entworfenen Parfüms zählen „Volutes“ von Diptyque, „London Blackberry & Bay“ für Jo Malone, „Bucoliques de Provence“ für L’Artisan Parfumeur oder „Calèche Eau Délicate“ für Hermès.
© Aus Liebe zum Duft (hb)
Das Duft-Tagebuch über Cierge de Lune
„Auf der Haut angekommen erinnert mich Cierge de Lune an etwas, und ich komme partout nicht drauf, an was … Zuallererst rieche ich Pfeffer, rosafarbenen, distinguierten, der in einer watteweich-pudrigen Wolke wallend meine Nase kitzelt. Es wird trockener, eine weiche Holzigkeit gewinnt an Einfluss, kurzzeitig, die mich umgehend in Richtung Vanille leitet: Eine leckere, erwachsene Vanille. Die Eindrücke umfassen die ganze Pflanze, vielmehr – Blüte. Milchige Vanille cremt vor sich hin, das Bild ihrer Mutter transportierend, jener schönen, pastellgelben Orchideenblüte, sanft-pudrig und von sachtem Nektar tropisch gesüßt (Ylang dürfte hier seinen Teil dazu beitragen). Hedion unterstützt die Cremigkeit mit seinen sachten, an Jasmin erinnernden Tönen. Weihrauch konstrastiert auf äußerst subtile Art und Weise, die Tiefe des Duftes verstärkend und Balance schaffend: Er verschafft der süßen Cremigkeit, der vanilligen, Komplexität und sorgt für ein außergewöhnlich schönes „Kontra“. Und dann ist da eben noch das Wildleder … ein feines, samtiges, das in der Tat „flaumig“ erscheint, so weich und kuschelig, wie es sich zeigt. Cierge de Lune ist ein sanfter Traum, ein sinnlicher und feiner femininer Duft. Eine mehr als gelungene Erweiterung der Aedes de Venustas-Kollektion!“ — Ulrike Knöll in ihrem Artikel „Von Mondnächten und Kaktusblüten: Cierge de Lune von Aedes de Venustas …“ im Duft-Tagebuch |
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