Hinaus aus der U-Bahn-Station, über die Hauptstraße: Von Mailänder Glamour, von Grandezza ist auf den ersten Blick wenig zu spüren. Der Corso Como, eine kurze Gasse, ist umgebaut zu einer kleinen Fußgängerzone. Eine...
Mehr Hinaus aus der U-Bahn-Station, über die Hauptstraße: Von Mailänder Glamour, von Grandezza ist auf den ersten Blick wenig zu spüren. Der Corso Como, eine kurze Gasse, ist umgebaut zu einer kleinen Fußgängerzone. Eine Pizzeria, ein Reisebüro, eine Eisdiele, ein paar Boutiquen – man schaut in die Fenster hinein, sucht den Schriftzug, findet ihn nicht und entscheidet sich, einfach nach der Hausnummer zu suchen. Nach der Nummer zehn.
Denn dieses Haus war es, das die kleine Straße im von Verwaltungs- und Industriegebäuden geprägten Norden der Stadt bekannt gemacht hat, weltweit: 10 Corso Como taucht heute in fast jedem Mailand-Reiseführer auf, ist zum Inbegriff des besonderen Ladenkonzepts geworden. Hier wurde in den frühen 90er Jahren einer der ersten Concept-Stores weltweit eröffnet: Ein Laden, der nur ausgesuchtes Design, Mode, Wohnaccessoires, Bücher, CDs und Kunstwerke verkauft. Die Gründerin war Carla Sozzani.
10 Corso Como ist zugleich Adresse und Name dieses Ladens. Der verbirgt sich in einem typisch italienischen Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert: Sandfarbene Fassade, Fensterläden, Balkone geben dem Gebäude eine zurückhaltende, geradezu an einen Palazzo erinnernde Noblesse. Außer der Hausnummer kein Hinweis auf den Laden darin - vor allem keine Schaufenster. Durch ein Tor geht es hinein, durch ein Spalier von immergrünen Kübelpflanzen weitet sich der Innenhof. Zur Linken und Rechten die schwarzen Stühle des Gartencafés, direkt vor dem inneren Gebäude zwei mit Bambus verkleidete Sichtblenden, dahinter erhebt sich ein Wintergartengeruch.
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