Le Galion

Der Name dieser wunderbaren Marke wurde von den majestätischen Seefahrer-Galeonen mit ihren riesigen quadratischen Hecks inspiriert ist, um die Idee von Freiheit und Aufbruch zu verkörpern. So blieben die fantastischen Düfte, die wir von jeher mit dieser Marke verbinden, in unserer Erinnerung: „Sortilège“, „Brumes“, „Snob“ … Aber das einst ruhmvolle Parfumhaus Le Galion verblasste in unserer Erinnerung und gehörte irgendwann der Vergangenheit an.
Der talentierte Parfümeur Paul Vacher wurde im Jahr 1935 Eigentümer von Le Galion, nachdem er das Parfumhaus von dessen Gründer Prinz Murat erworben hatte. Nachdem er viele Düfte für renommierte Häuser kreiert hatte, wie für Lanvin, für das er „Arpège“, „Rumeur“ und „Scandal“ mit Andre Fraysse schuf, war seiner Meinung nach die Zeit reif dazu, sich selbstständig zu machen. Im Jahr 1936 wurde sein Duft „Sortilège“ ein großer Erfolg und ist bis heute ein Juwel des Hauses. Gegen Ende der 1930er Jahre folgten „Bourrasque“, „Brumes“ und die wunderschönen floralen Düfte „Iris“ und „Tubéreuse“. Alle seine Düfte wurden aus feinsten, natürlichen Rohstoffen hergestellt.
Nach der Befreiung Frankreichs 1944 machte Paul Vacher weiter und schuf Düfte wie „Special for Gentlemen“ (1947), „Frac“ (1949), „Lily of the Valley“ und „La Rose“ (beide 1950), das äußerst berühmte und namhafte „Snob“ (1952) und „Whip“ (1953). Von da an war Paul Vacher ein geschätzter Parfümeur; vielen galt er als Meister-Parfümeur neben Ernest Beaux, Ernest Daltroff, Jacques Guerlain und Edmond Roudnitska. Als Serge Heftler-Louiche und Christian Dior 1946 einen Duft für ihr Modehaus entwickeln wollten, wandten sie sich natürlich an Paul Vacher. Er schuf einen wunderschönen Duft, den er einfach „Miss Dior“ nannte.
In den frühen 1960er Jahren wandten sich Christian Dior Parfums wieder an Paul Vacher und dieses Mal schuf er „Diorling“ (1963). Das Parfumhaus Le Galion war mittlerweile international bekannt und im Jahr 1964 wurde „Sortilège“ in 97 Ländern weltweit verkauft. Paul Vacher schuf auch danach Düfte für sein eigenes Parfumhaus – „Cologne Extra-Vieille“ (1967), „Galion d’Or“ und „Vétyver“ (beide 1968) und „Eau Noble“ (1972).
1980 wurde Le Galion an einen amerikanischen Konzern verkauft. Wegen schlechter Geschäftsführung war das Unternehmen schnell am Ende. Damit verschwand auch das französische Image mit seinen Parfums, das Selbstverständnis von Eleganz und Qualität. Mehr als 30 Jahre später ist nun das Parfumhaus Le Galion wie der Phönix aus der Asche wiederauferstanden. Die ursprünglichen, außergewöhnlichen, wilden und feinen Düfte sind wieder da – diese kostbaren, luxuriösen und raffinierten Kreationen.
© Aus Liebe zum Duft (hb)