Les Liquides Imaginaires sind symbolträchtige Parfums voll emotionaler Kraft mit einem Hauch des Heiligen. Wohltuend, himmlisch erotisch oder esoterisch, sie aromatisieren, duften, reinigen oder parfümieren. Die olfaktorischen Botschaften werden als Flüssigkeit ad infinitum in die Fantasie getragen.
Heiliger Duft
Das Wort Parfum kommt aus dem Lateinischen „per fumum“ und bedeutet „durch Rauch”, der in religiösen Zeremonien durch das Verbrennen von Weihrauch und Harz erzeugt wurde. Als Opfer für die Götter spielte Parfum damals eine wichtige Rolle. Versuchung und Anziehung werden hier vollkommen verkörpert.
Von Ägypten bis Griechenland, von den Römern bis zu den Arabern, von Marseille nach Grasse: das Parfum ist weit gereist und zog immer größere Kreise: es bekam eine neue Funktion, neue Duft-Nuancen wurden entwickelt und schließlich erhielt es auch eine eigene Verpackung: den Flakon. In Parfum-Kellern, die der gesellschaftlichen Elite vorbehalten waren, avancierte Parfum zum echten Luxusgut, eingefasst in Kristall, Gold und andere wertvolle Materialien.
Parfum de Paris
Parfum wurde als modischer Trend zuerst in Paris eingeführt. Recht schnell folgte ganz Frankreich der Mode seiner Hauptstadt. Flaschen, Accessoires und Kosmetikprodukte waren in aller Munde und die Zeichen der Zeit. Der Inhalt und die Flakons wurden zu dieser Zeit separat verkauft.
Umfassende Verbreitung
Letztlich entwickelten meisterhafte Parfümeure Methoden, die die Extraktion volatiler Flüssigkeiten und synthetischer Komponenten möglich machten: mit der einhergehenden Industrialisierung wurde die Herstellung von Düften endlich demokratisiert. Duftpyramiden wurden kreiert, um es den einzelnen Geruchselementen zu erlauben, sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten zu entfalten. Düfte für Männer wurden zunehmend populär, und das französische Parfum erreichte in den 1950er Jahren seinen Höhepunkt.
Zurück zum Heiligen
Das Parfum muss wieder zurück zu seinem olfaktorischen Ursprung, um uns träumen zu lassen, zu reinigen, zu bezaubern, Fantasien zu erzeugen, um einen imaginären Duft der Vergänglichkeit zu zeichnen. Die Zeremonie wird wiederhergestellt, ein Ritual, das mit neuen Materialien und großen Gesten parfümiert ist. Die Kreation eines außergewöhnlichen Flakons ist eine Hommage an die Handwerkskunst und hat auch als alleinstehendes Objekt einen großen Wert. In einem geheimnisvollen Objekt, einer Amphora, ist die Urform des Parfums enthalten.
Dies waren die Reflexionen und Gedanken, die Philippe di Meo dazu inspirierten, Les Liquides Imaginaires zu kreieren. „Der Verlauf des Lebens kann wahrhaftig in eine greifbare Form überführt werden: Sehnsüchte, Glaube, Stärken, Schwächen.“
Menschliche Wärme
Um derart menschliche, warme Parfums zu kreieren, muss man von der Expertise der Duftmeister profitieren. Eine wunderbare Alchimie entstand aus der Zusammenarbeit mit den Parfumeuren von Givaudan, echten Experten auf ihrem Gebiet. Sie ließen ihre Nasen schweifen, um die „liquides imaginaires“ zu erschaffen. Dabei ließen sie Grenzen, Vorschriften aber auch die Möglichkeit, dass ein Parfum sich verfärben oder sich gar ganz in Rauch auflösen kann, hinter sich.
Duftende Bekenntnisse
Diese Düfte sind wie Mosaiken: sie werden benutzt, um Gedanken, Intentionen und Beichten zu deuten. Sie speichern Phasen des Lebens, Begehrlichkeiten, Überzeugungen, Stärken und Schwächen. Vergängliche Körper, die helfen, die materielle Welt zu verlassen und in die imaginäre Welt, den inneren Geist, einzutauchen, andere Bereiche zu entdecken und neue Begierden zu finden.
© Aus Liebe zum Duft (p/hb)
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