Sora Dora ist seit vier Generationen eine angesehene Parfümmarke und benannt nach Antoine Soradora, einem portugiesischen Einwanderer. In den sieben Düften der Kollektion finden Sie die ganze Kraft und Emotion der beschwerlichen Reise Antoines, der sein Land und seine Lieben verließ, um sich seinen Traum zu erfüllen.
Die Geschichte von Sora Dora
Antoine Soradora wurde an einem Mittwoch, dem 16. Juli 1902, in Loulé geboren, in der brütenden Hitze der kleinen Stadt im Süden Portugals. Auf dieser Landzunge, wo die Klippen unter dem Krachen der Wellen zu brechen scheinen, wirbelt die Gischt des aufsteigenden Meeres im Wind und erinnert uns daran, wie leicht das Leben ist.
Die Eltern von Antoine Soradora lebten ihr ganzes Leben von der Landwirtschaft. Da sie sehr religiös waren, begleitete der junge Mann sie jeden Sonntag in die Kirche von Saint-Clément. Antoine Soradora war ein Einzelgänger. Die Älteren sahen in ihm das Zeug zu einem zukünftigen Priester, so klug und nachdenklich war das Kind.
Doch insgeheim spürte der junge Mann eine intime und geheimnisvolle Regung. Der Rausch der Düfte und Gerüche. Und weiß Gott, auf den Ebenen und im Unterholz, die er im Laufe der Jahreszeiten durchquerte, wirbelten sie unaufhörlich in seinem Kopf herum und weckten seine Sinne und seine Inspiration. Er hatte eine besondere Aufmerksamkeit für jeden der Düfte, die die Konturen seiner täglichen Umgebung bestimmten. Vom wild am Straßenrand hängenden Lavendel, von der Verschmelzung von Erde und Wasser, vom Sprudeln einer Quelle am Rande eines Unterholzes, von Torf und Heu, von frisch gemähtem Gras im Frühling, von Blumen und Früchten.
Wir schreiben das Jahr 1920. Obwohl sein Vater ihm beigebracht hatte, sein Land zu lieben, steht Antoine Soradora im Alter von 18 Jahren vor einem Dilemma: Soll er dem Weg folgen, der ihm vorgezeichnet ist, oder soll er sein Land verlassen und sein Leben in vollen Zügen genießen.
Während sich der nasse und milde Winter hinzieht, erfährt der junge Mann eine Nachricht, die sein Leben verändern wird: „Frankreich wirbt ausländische Arbeitskräfte für seine großen Bergwerke an“, erzählt ihm sein Freund Sandro an einer Straßenecke. Ohne zurückzublicken, fasst Antoine Soradora den Entschluss, sein Heimatland zu verlassen.
Die Reise war beschwerlich, aber schließlich gelangte er nach Bouches-du-Rhône, genauer gesagt in ein kleines Dorf namens Gréasque. Vor Ort wurde er von einer französischen Familie aufgenommen, die ihm einen bescheidenen Schuppen am Fuße ihres Gartens als Wohnung zur Verfügung stellte. Der junge Mann war sehr glücklich. Sein erstes Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Familie bestand darin, dieses unberührte Land in ein kleines Paradies zu verwandeln. Ein Garten Eden in der Provence, gefüllt mit Blumen, Obstbäumen und Hunderten von Sorten duftender Pflanzen. Während dieser Zeit verbrachte er seine Tage mit der Arbeit in der Mine und der Pflege seines Gartens. In seiner freien Zeit erkundete Antoine Soradora die Region. Bei seinen Besuchen verliebte er sich in die Stadt Grasse.
Auf den Anhöhen des Städtchens hatte der junge Mann die glückliche Begegnung mit Etienne, einem Jasminzüchter, der gekommen war, um die Aussicht zu bewundern. Der Mann, groß und schlank und 20 Jahre älter als er, hatte sich eine kindliche Seele bewahrt, die ihn sensibel und warmherzig machte. Die beiden Männer wurden schnell Freunde, und aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Pflanzen erwuchs eine natürliche Verbundenheit. Antoine Soradora zeigte ihm seinen Garten und erregte das Erstaunen des Bauern. Der Junge aus Loulé war nun der Chefgärtner der Jasminfarm geworden. Im Geheimen begann er, mit seinem Freund an einem neuen Projekt zu arbeiten. Antoine Soradora und Etienne nutzten ihr Wissen und ihre Sensibilität und experimentierten mit Parfüms. Dank des aus dem Jasminanbau gewonnenen Kapitals hatten die beiden Männer die Freiheit, alle Rohstoffe zu bestellen, die sie für ihre Arbeit benötigten. Nach dem Tod seines Freundes ging die Verantwortung für das Vorhaben an Antoine Soradora über.
Er stellte seine Kreativität in den Dienst der Düfte und produzierte sein erstes Parfüm, nur ein Jahr, nachdem er die Leitung der Werkstatt übernommen hatte. Dann entdeckte der junge Mann die kleinen Bars der Stadt Aix-en-Provence. Dort lernte er Rose, eine Gréasquerin, kennen, die seine Frau werden sollte. Mit ihr hatte er drei Töchter, an die er sein ganzes Wissen mit Umsicht und großer Sorgfalt weitergab.
© Aus Liebe zum Duft (hb)
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