Jean Poivre - Seven Days in Spring
Jean Poivre - Seven Days in Spring
Bonjour! Ich bin Jean Poivre. Begleite mich bei einem inspirierenden Spaziergang durch mein geheimes Duftatelier. Es ist ein wunderbarer, warmer Frühlingstag. Du bist überglücklich, dass du heute endlich wieder einmal etwas Luftiges aus dem Kleiderschrank holen kannst. Vielleicht ein schickes Kleid mit fröhlichem Blumendekor?
Mit beschwingtem Schritt und einem Lächeln spazierst du über eine Wiese. Überall sprießen die ersten Blumen. Es duftet wunderbar nach exotischen Früchten mit einer Spur von Zitrus. Fröhliche Gedanken kreisen in deinem Kopf. Planst du vielleicht schon den Sommerurlaub? Dein Herz ist erfüllt von einem prächtigen Blumenbouquet: Jasmin, Rose, Tuberose, Ylang-Ylang und Veilchen wetteifern um deine Gunst. Lass mich dein Liebling sein … Nein, mich … Aber es ist das fein abgewogene Zusammenspiel aller, das dich so glücklich stimmt.
Kostbare Bourbon-Vanille, samtige Amberakkorde und weißer Moschus steigen aus dem Fundament empor, um deine Sinne zu erwärmen. Edle Hölzer wie das des Sandelbaums vollenden das Bouquet. Du genießt es unabhängig, frei, modern und anspruchsvoll zu sein.
Die Geburt einer Ikone
Ikonisch wie die Düfte ist auch die Figur, deren Namen sie tragen: Jean Poivre. Als wäre er einem der großen Romane von Hugo oder Dumas entstiegen, erobert er die Welt der Parfümerie mit einer Urgewalt, wie sie nur aus einem kraftvollen Gebräu wie dem der Französischen Revolution, aus Aufstand, Befreiung, Pulverduft, Krieg, Verrat und Königsmord entstehen kann. Jean Poivres Geschichte ist keine Biografie. Aber sie könnte eine sein. Sein Tagebuch, seine „Schatzkiste der Erinnerungen“, ist ein Kompendium seiner niemals erzählten Geschichten – ein Genie, dessen Schöpfung über die Jahrhunderte in Vergessenheit geriet. Ein Visionär, dem es zeitlebens nie gelang, sein Idealbild eines Parfüms real werden zu lassen. Poivre verfügt über die feine Nase eines Jean-Baptiste Grenouille. Seine Besessenheit, den perfekten Duft zu erschaffen, lässt ihn jedoch nicht zum Massenmörder werden. Vielmehr trägt er die tragische Zerrissenheit eines Dorian Gray in sich. Seine makellose äußere Erscheinung verbirgt den Kampf, den er tief in seinem Inneren austrägt. Da ist diese immer wiederkehrende Vision des perfekten Parfüms, die sich mit den Verfahren seiner Zeit jedoch noch nicht verwirklichen lässt. Elegante, komplexe, von der Natur inspirierte Duftkompositionen, die wie eine wunderschöne Blume erblühen, die einem Samen entspringt.
© Aus Liebe zum Duft (hb)