Back to Work

New Year, New Me? Bei mir ist dieses Ansinnen, trotz bester Vorsätze, irgendwie bereits im Ansatz stecken geblieben. Ich sag mal: Der Geist war willig, aber das Fleisch ist schwach. Dabei fing alles ganz gut an. Da Feuerwerk ja glücklicherweise wieder erlaubt war, wurden meine drei Wünsche für das neue Jahr am Silvesterabend auf einem kleinen Zettel per Glitzerrakete ans Universum geschickt. Und da sie dieses Mal nicht, wie vor einigen Jahren, samt Zettel wieder vor meinen Füßen gelandet ist, werte ich das als erfolgreich zugestellt. Darüber hinaus wurden die letzten Rum- und Marzipankugeln ordnungsgemäß vertilgt, ein paar finale Schlemmermenüs organisiert und der Sektvorrat restlos eliminiert. Davon abgesehen, waren die Weihnachtstage ebenso wie der Jahreswechsel ruhig, gemütlich und ohne besondere Vorkommnisse. Beste Vorraussetzungen also, um erholt und mit Elan wieder ins normale (Arbeits)leben zurückzukehren. Das sollte man zumindest annehmen.

 

 

Leider vermisse ich in diesem Jahr die festtägliche Erholung. Üblicherweise ist die Zeit von Weihnachten bis Silvester eine willkommene Ruhepause vor dem Start ins neue Jahr. In diesem Jahr jedoch lief auch „zwischen den Jahren“ alles wie gewohnt weiter. Die Feiertage waren im Prinzip ganz normale Wochenenden, ergo war die Woche dazwischen schlicht und ergreifend eine eigentlich normale Arbeitswoche. Gefühlter Erholungswert gleich null. Zudem war die Ausbeute an Brückentagen in 2022 ohnehin eher mau: Ganze drei Feiertage fielen auf einen Sonntag und damit war die Möglichkeit nach den beliebten Kurzurlauben rund um die Feiertage quasi im Keim erstickt. Übrigens war 2021 mit fünf sonntäglichen Feiertagen noch schlechter, was allerdings nicht weiter ins Gewicht fiel, weil man pandemiebedingt ohnehin nicht reisen durfte.

Are we are only in it for the money? In unserer urlaubsverrückten Gesellschaft gib es kaum etwas Wichtigeres als möglichst viele Urlaubsreisen und das nötige Gehalt, um alle Annehmlichkeiten zu finanzieren. Die Arbeitsinhalte fallen da oftmals hinten runter. Ich kenne beispielsweise Niemanden, der so richtig gerne zur Arbeit geht, für etliche, bei denen möglichst viel Freizeit und Urlaub die höchste Priorität hat. Durchschnittlich dreimal pro Jahr verreisten die Deutschen im vergangenen Jahr. Und wenn man verreist ist, weiß man ja, dass meist viel liegen bleibt. Das Aufarbeiten wiederum bedeutet Stress. Und futsch is all die gute Laune, die man gerade noch im Urlaub hatte. „Post Holiday Syndrom“ nennen Psychologen diesen Zustand. Gemeint ist damit das Motivationstief, das uns befällt, wenn wir nach nach freien Tagen wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren müssen. Die Symptome laut Experten: Schlaflosigkeit, schlechte Laune, Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen, Gereiztheit und Ängstlichkeit. Das ist natürlich nicht schön. Aber wie gesagt, in diesem Winter brauchen wir davor ja keine Angst zu haben … es sei denn, Sie haben sich durch einen ausgedehnten Weihnachtsurlaub in diese missliche Lage gebracht.
Was also tun? Wir könnten es zum Beispiel halten wie die Japaner. Dort nimmt nämlich nur jeder zweite den Urlaub, der ihm eigentlich zusteht. So gönnt sich der Durchschnitts-Japaner um die 50 nur maximal acht Tage bezahlten Urlaub und muss quasi dazu gezwungen werden, sich mal von der Arbeit zu erholen. Im Gegenzug leidet er auch sicher nicht am „Post-Holiday Syndrom“, sondern muss vermutlich eher einen Burn Out befürchten. Insofern ist das also kein nachahmenswertes Modell. Experten empfehlen hingegen, sich zum Ende der Feiertage in Ruhe und mit dem nötigen Abstand mental positiv auf den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag einzustimmen. Dabei kann beispielsweise unsere Auswahl an Office tauglichen, relaxten Düften ebenso hilfreich sein wie natürlich die Vorfreude auf den nächsten Urlaub. Den plant und bucht man nämlich ohnehin am besten schon jetzt, da man gerade zum Jahresbeginn den besten Überblick über die jeweiligen Ferienzeiten und die Verteilung der Feier- und Brückentage hat. Breitflächig gestreute Ratschläge à la „So verdoppelst Du Deinen Urlaub“ oder „Brückentage clever genutzt“, sind da übrigens sehr hilfreich. Ganz absehen davon, dass es am Arbeitsplatz selten eine bessere Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit KollegInnen gibt, als sich um die Urlaubszeiten zu streiten. 2023 hat übrigens so viele Brückentage, dass man aus 28 Urlaubstagen bei optimaler Planung 61 freie Tage generieren kann. Das Highlight: Mit nur drei Tagen Urlaub zwischen Weihnachten und Neujahr 2024, gibt es satte zehn freie Tage am Stück, „Post Holiday Syndrom“ allerdings vermutlich inklusive.



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