November ist für mich der Monat der grauen Tage. Ein Monat, der die Welt in einen Schleier von Dunkelheit und Melancholie hüllt. Und in Norddeutschland, wo ich lebe, kommen dann meistens noch Starkregen und Sturm hinzu. Dabei hat der Winter noch nicht einmal angefangen. Ich muss sicher nicht betonen, dass es da die Weltuntergangsstimmung quasi gratis dazugibt. Wobei dies - angesichts der aktuellen politischen Weltlage - wahrscheinlich auch bei Sonnenschein gerade nicht wirklich besser wäre. Aber trotz Dunkelheit, Mistwettter und „Miesepeterlaune“, habe ich ein magisches Elixier: Parfum im Allgemeinen und die Flakons in meinem Regal im Besonderen sind das perfekte Gegenmittel, das mich jederzeit abtauchen lässt und mich in eine andere Welt entführt. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob ich neue Duftthemen recherchiere, Flakons zusammenstelle, Parfums teste, fotografiere oder einen neuen Duftliebling entdeckt habe.

Parfums entführen mich in eine Welt reiner Freude. Insbesondere fröhliche und unkomplizierte Düfte haben die Kraft, nicht nur die Sinne zu beleben, sondern auch das Gemüt mit der Wärme und dem Strahlen eines hellen Sommertages zu erfüllen. Dies gilt ganz besonders für fruchtig frische Düfte, die ohnehin zu meinen „all time favourites“ gehören. Wenn mir danach ist, lässt ein einziger Sprüher den süßen, sommerlich saftigen Duft frischer Pfirsiche im Raum tanzen, als sei der Sommer in der Flasche konserviert und auf meiner Haut freigelassen worden. Oder stellen Sie sich den Duft von prallen, saftig reifen, dunkelrot glänzenden Kirschen vor. Beispielsweise genügt ein Sprühstoß von „Indecent Cherry“ und Sie wissen nicht nur, warum die Marke „Borntostandout“ heißt, sondern Sie haben soeben eine Einladung in einen Kirschbaumgarten erhalten in dem Sie die köstlichen Früchte wie in Kindertagen von den Zweigen pflücken und direkt in den Mund befördern können. Wer seinen Kirschcocktail übrigens etwas klassischer und eleganter serviert haben möchte, greift zu „Carmina“ von Creed, ein Duft, bei dem allein der Flakon die reinste Verlockung und eine Augenweide ist. Und dann natürlich die Zitrusfrüchte: Mandarinen, Grapefruit, Limetten und Orangen mit ihrer spritzig funkelnden Frische und saftigen Süße. Eine winzige Portion von Fugazzis „No Cologne“ und ein heller Sonnenstrahl durchbricht die dunkle Wolkendecke … um den ganzen Tag zu bleiben. Denn „No Cologne“ bedeutet in diesem Fall, dass wir über ein hochkonzentriertes Extrait de Parfum reden. Oder nehmen Sie Jean Claude Ellenas zauberhaften Duft „Limone“, dessen herbe Limettenfrische uns mit einem Ausbruch südländischer Fröhlichkeit bezaubert und direkt nach Italien katapultiert. Übrigens werden wir von unseren Mitmenschen im Schnitt sechs Jahre jünger geschätzt, wenn wir Zitrusnoten und insbesondere Grapefruitdüfte tragen. Das hat zumindest ein Forscherteam in einer Studie der Chicagoer „Smell and Taste“-Research-Foundation herausgefunden. Ich finde, wenn das nichts nützt, dann schadet es zumindest nicht. Zumal gute Laune und Lachen uns ohnehin attraktiver machen. Gerade mit Beginn der dunklen Jahreszeit, sind rote Beerenfrüchte nicht nur ein willkommener Vitamin C Lieferant, sondern mit ihrer leicht säuerlichen Frische besonders in der Kombination mit zarten Blüten oder Rosennoten in Parfums äußerst beliebt und der „Gute Laune-Garant" schlechthin. Insbesondere Duftkerzen, wie die „Baies“ von Diptyque begleiten mich seit Jahren und sorgen mit ihrem frisch aromatischen Aroma für einen ebenso perfekten wie nahtlosen Übergang vom Herbst in die Weihnachtszeit.

Also, sollte Ihnen wieder einmal die Decke auf den Kopf fallen oder die dunkle Jahreszeit aufs Gemüt schlagen, kennen Sie ja jetzt mein probates Gegenmittel. In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen einen fruchtig fröhlichen und vor allem entspannten Übergang in den Winter.