Einmal frische Luft, bitte!

Einmal frische Luft, bitte!

Ich werde niemals den Moment vergessen, als sich vor Ewigkeiten auf meinem ersten Langstreckenflug - nach 10 Stunden in der Kabine - endlich die Tür nach draußen öffnete. Es war zwar nur ein kurzer Moment während einer Zwischenlandung in Caracas, und wir durften auch nicht aussteigen, aber ich konnte meine Nase nur für einen kurzen Moment in den Nachtwind halten. Ganz ehrlich, selten hätte ich eine frische Brise mehr genossen als damals. Stattdessen empfing mich ein ziemlich verwegener Mix aus Kerosin, heißem Asphalt, Gummi sowie latent verrotteten Früchten und tropischen Blüten. Auf jeden Fall etwas komplett anderes als die dringend benötigte frische Nachtluft.

Sie merken schon, ich bin ein Frischluftfanatiker

Selbst bei Minusgraden schlafe ich bei offenem Fenster und die warme Heizungsluft im Winter bereitet mir nicht nur oft Kopfschmerzen, sondern weckt in mir das unbändige Bedürfnis nach frischer Luft und Sauerstoff. Als erklärter Frischluftfan gehe ich spazieren und zwar jeden Tag mindestens eine Stunde. Und ich bin nicht allein. Spazierengehen ist die neuste Trendsportart. Selten wurde so ausgiebig und begeistert spaziert wie heute. Einst als Rentnerkram und ultralangweilig verpönt, wird der Spaziergang jetzt - dank Lockdown und Corona - selbst von jungen Leuten entdeckt. Traf man sich früher im Café, geht man heute gemeinsam spazieren, wobei der Kaffee - wahlweise to go oder ganz altmodisch in der Thermoskanne - gerne als zusätzliche Begleitung dabei sein darf. 10.000 Schritte täglich empfiehlt die WHO. Das ist gut für die im Home Office sitzgeplagte Rückenmuskulatur, für die schwindende Kondition und für den Kreislauf. Selbst das Gehirn reagiert mit gesteigerter Denkfähigkeit auf die erhöhte Sauerstoffzufuhr. Darüber hinaus füllt ein Spaziergang das Vitamin D Depot und wirkt stimmungsaufhellend und entspannend.

Als Brise bezeichnet man auf der Beaufortskala zur Einteilung der Windstärken einen Wind der Stärke zwei bis fünf. Meteorologen unterscheiden zwischen einer leichten, schwachen, mäßigen oder frischen Brise. Bei uns in Norddeutschland, gibt es entweder Wind oder Sturm. Eine frische Brise ist hier nicht nur das normalste auf der Welt, sondern auch das Synonym für Wind schlechthin. Frei nach der Devise “Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen“, ist unsere Haut auch eher windgegerbt als sonnengeschädigt.

Übrigens habe ich Jahre später von Profumum Roma einen Duft entdeckt, der das eingangs beschriebene Geruchsinferno von Caracas perfekt auf den Punkt bringt. Volo AZ bekam seinen Namen von der All Italia Flugnummer des Fluges von Rom nach Caracas. Und er war alles andere als eine frische Brise in der dunkel dunstigen Tropennacht. In diesem Sinne, sollte Ihnen der Sinn nach einer wirklich frischen Brise stehen, gönnen Sie sich lieber einen Duft aus unserer Auswahl.

Auf jeden Fall holen Sie tief Luft, wenn Sie das nächste Mal draußen sind und gehen Sie vor allem regelmäßig spazieren.

Christiane Behmann Christiane Behmann ist Diplom Sozialwissenschaftlerin und Texterin. Nachdem sie lange Jahre als Pressereferentin für verschiedene Unternehmen tätig war, wagte sie 2000 mit einer eigenen Werbeagentur den Schritt in die Selbständigkeit. 2007 gründete sie das „Archiv für Duft & feine Essenzen“ und war damals eine der ersten Bloggerinnen Deutschlands. Seit 2009 war sie außerdem Inhaberin vom Duftcontor in Oldenburg und arbeitet jetzt wieder in ihrem alten Beruf.


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