Kuscheldüfte

Kuscheldüfte

Sonntag, 11.30 Uhr; das Licht brennt. Selbst wenn es derzeit noch keine Minusgrade gibt, ist es draußen dunkel und ungemütlich. Mit anderen Worten, der Blick aus dem Fenster zeigt unübersehbar nicht nur das Ende der Sommerzeit, sondern auch den Beginn der kalten Jahreshälfte.

Unwirtliche Zeiten steigern unser Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit, Harmonie und menschlicher Nähe. Leider leben wir aktuell gerade in einer schwierigen Phase, und insbesondere die Sehnsuht nach menschlicher Nähe stößt derzeit an diverse Grenzen. Abstand wahren, auf Hygiene achten und eine Alltagsmaske tragen ist die Devise. Das ist zwar alles andere als gemütlich, aber leider unumgänglich.

Insofern ist es kein Wunder, dass wir uns in die private Idylle zurückziehen. Zumal dieser gesellschaftliche Rückzug ohnehin zur Zeit das Maß aller Dinge ist. Je unübersichtlicher und bedrohlicher die Welt draußen, desto mehr sehnen wir uns nach Natürlichkeit und Geborgenheit, nach Behaglichkeit und Genuss. Was die Amerikaner als „cosy cocooning“ bezeichnen, nennen die Skandinavier „Hygge“ und haben uns damit unlängst die heimelige Gemütlichkeit nicht nur nahegebracht, sondern auch zum Trend erklärt.

Dabei ist Kuscheln ein elementares Grundbedürfnis des Menschen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine Umarmung Glückshormone freisetzen kann und Streicheleinheiten unser Herz ruhiger schlagen lassen. Regelmäßiger Körperkontakt wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Die Berührung der Haut reduziert Stress und trägt so zur Beruhigung bei. Sogar Angstzustände können durch Berührungen gemildert werden. Man kann sagen: Je größer das Chaos in der Welt, desto mehr Körperkontakt benötigen wir, damit wir uns sicher und behaglich fühlen.

Nicht wenige würden sich an den vor uns liegenden grauen, nasskalten Novembertagen am liebsten den ganzen Tag gemütlich in eine flauschige Kaschmirdecke gehüllt vor dem Kamin einkuscheln. Leider lässt sich dies im normalen Alltag eher selten verwirklichen, zumal die meisten von uns vermutlich weder das eine noch das andere besitzen. Aber ich genieße zum Beispiel die laut schnurrenden Kuscheleinheiten mit meinem Kater, mein sanft duftendes und reichhaltig pflegendes Körperöl von Ligne St. Barth, einen Becher Kaffee und ein gutes Gespräch mit meiner Freundin und manchmal bekomme ich sogar eine spontane Umarmung von meinem Mann. Und ganz besonders liebe ich es an solchen Tagen, auf der watteweichen, sanft duftenden Wolke eines subtil pudrigen Parfums zu schweben. Denn dieses weich einhüllende Gefühl umgibt mich dann den ganzen Tag wie ein schützender Kokon. Und das braucht man heute mehr denn je. Deshalb sollten Sie jetzt nicht nur kuscheln, sondern Sie müssen! Unbedingt!!

Christiane Behmann Christiane Behmann ist Diplom Sozialwissenschaftlerin und Texterin. Nachdem sie lange Jahre als Pressereferentin für verschiedene Unternehmen tätig war, wagte sie 2000 mit einer eigenen Werbeagentur den Schritt in die Selbständigkeit. 2007 gründete sie das „Archiv für Duft & feine Essenzen“ und war damals eine der ersten Bloggerinnen Deutschlands. Seit 2009 war sie außerdem Inhaberin vom Duftcontor in Oldenburg und arbeitet jetzt wieder in ihrem alten Beruf.


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