Ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht, aber gefühlt gibt es seit Wochen nur noch ein Thema: Urlaub und Corona. Die Folge: Eine Nation, die - so scheint es zumindest - in vier Lager gespalten ist.

Da sind zum einen die Pragmatiker. Die bleiben schlicht zuhause und lassen den Urlaub 2020 einfach mal bewußt ausfallen. So wie auch ich, haben viele die vergangenen Wochen für Renovierungsarbeiten daheim genutzt, auf langen Spaziergängen die unmittelbare Umgebung entdeckt und es genossen alles einfach mal etwas runterzufahren und so die Zeit des Lockdowns positiv zu nutzen.

Dann gibt es natürlich auch die Vorsichtigen und Ängstlichen, die aus verschiedensten Gründen nach wie vor ihr Zuhause kaum und wenn, dann ausschließlich mit Maske und nur für das Notwendigste verlassen. Nicht selten sind dies auch diejenigen, die jedem, dem sie über den Weg laufen, präventiv und forsch auf die Wahrung des notwendigen Abstandes hinweisen müssen.

Und dann haben wir die Vernünftigen und Folgsamen, die sich grundsätzlich an alle Regeln halten und der allgemeinen Aufforderung nach Urlaub im eigenen Lande nachkommen. Allerdings: Im festen Glauben, dass sie das Richtige tun, tummeln sie sich mitunter leider in Massen in den touristischen Hotspots an der Nord- und Ostseeküste oder in Bayern und setzen damit sich und andere unnötigen Risiken aus. Das ist dann zwar letztendlich alles andere als vernünftig, aber der Mensch ist halt nicht gern alleine.

Womit wir dann schlussendlich bei der letzten Gruppe wären. Das sind die Urlauber, die sämtliche Eventualitäten weitestgehend ignorieren und teilweise fast fast überrascht sind, dass es so etwas Nerviges wie Maskenpflicht und Abstandsregelung auch in anderen Ländern gibt. Wild entschlossen verbringen sie ihren Urlaub am gewohnten Ort, ob Risikogebiet oder nicht. Und hätte man man einige von Ihnen nicht mit lautem Jubel und in Begleitung des öffentlich rechtlichen Fernsehens noch vor ein paar Wochen z.B. wie auf Mallorca - quasi als Retter der internationalen Touristik gefeiert - wäre ihnen vermutlich auch der vorherige Lockdown in Europa komplett entgangen. Dumm nur, dass sämtliche Ballermann Bars derzeit geschlossen sind. Damit entfällt zwar das berühmt berüchtigte Eimersaufen in dieser Saison, aber sonst ist alles tutti. Und wem Malle dann doch zu langweilig ist, der ignoriert in Bulgarien auf einer Massenparty wie in alten Zeiten das leidige Thema nach dem Motto „Corona, was ist das???“

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich diese fast acht Wochen Lockdown in Deutschland tatsächlich irgendwie genossen habe, weil draußen alles gesittet, ruhig und friedlich schien. Insofern habe ich persönlich keinen Erholungsbedarf und finde daher die Aussicht auf Menschenmassen am Nordseestrand ebensowenig verlockend wie eine lange Anreise mit Maske im Flieger gen Süden. Dabei bin ich alles andere als ein ängstlicher Mensch. Ich versuche mich lediglich frei zu machen von der derzeit grassierenden, ungebremsten Urlaubswut: Denn ob Online News, TV Nachrichten oder Magazine, es scheint aktuell kein anderes Thema mehr zu geben.

Ich spare mir meine Urlaubspläne auf für die Zeit nach Corona. Meinen neuen Bikini kann ich ebenso gut im Garten tragen und mein Liegestuhl ist wahrscheinlich sowieso bequemer als jeder andere am Strand von Spanien. Praktischerweise habe ich mit LOEWE PAULA'S IBIZA nicht nur meinen aktuellen Lieblingsduft entdeckt, sondern mir auch gleich die passende Strandtasche zugelegt. Beides darf dann im nächsten Jahr - wenn sich hoffentlich dank Impfstoff die allgemeine Lage wieder entspannt hat - mit auf die Reise. Bis dahin begleiten sie mich auf Balkonien oder an den Baggersee. In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Urlaub, gute Erholung und bleiben Sie gesund.

Christiane Behmann ist Diplom Sozialwissenschaftlerin und Texterin. Nachdem sie lange Jahre als Pressereferentin für verschiedene Unternehmen tätig war, wagte sie 2000 mit einer eigenen Werbeagentur den Schritt in die Selbständigkeit. 2007 gründete sie das „Archiv für Duft & feine Essenzen“ und war damals eine der ersten Bloggerinnen Deutschlands. Seit 2009 war sie außerdem Inhaberin vom Duftcontor in Oldenburg und arbeitet jetzt wieder in ihrem alten Beruf.