Nun ja, sagen wir’s mal so: Der Valentinstag ist nicht gerade mein liebster Feiertag. Allzu oft übertraf meine romantisch gesteuerte Erwartungshaltung die Realität bei Weitem. Mein Mann findet derartige „Event-Tage“ sowieso überflüssig und hält sie generell für billige Verkaufsmanöver der jeweils profitierenden Branchen, in diesem Fall hauptsächlich Floristen- und Schokoladenfabrikanten.

Doch selbst wenn die böse Zunge meines Mannes behauptet, dass der Valentinstag lediglich ein probates Marketinginstrument mit Kaufanreiz darstellt, war der Gedenktag des Heiligen Valentinus tatsächlich bis 1969 ein kirchlicher Feiertag und hier und da, gibt es um den Valentinstag herum nach wie vor Gottesdienste, in denen Ehepaare gesegnet werden. Doch obwohl die Tradition am 14. Februar die romantische Liebe zu feiern, bereits im 14. Jahrhundert entstand, wurde dieser Tag - zumindest in in Deutschland - erst nach dem 2. Weltkrieg populär.

Ein Umsatzplus von bis zu 200 Prozent machen Blumenfachgeschäfte am Valentinstag laut Auskunft des Fachverbandes Deutscher Floristen. Normalerweise. Denn in diesem Jahr wird das Geschäft für die meisten wohl eher ausfallen. Viele Besitzer von Blumenläden werden vermutlich ebenso in die Röhre schauen wie ich. Nichtsdestotrotz will jeder Vierte auch in diesem Jahr wieder Blumen schenken. Nur kaufen wird er sie dann entweder online oder im Supermarkt an der Ecke. Möglicherweise sollte ich auch auf einen Strauß roter Tulpen hoffen, denn ein Einkauf im Supermarkt steht regelmäßig auf der Agenda meines Mannes. Die Beschaffung sollte also zumindest kein logistisches Problem sein.

Schwieriger wird es da schon mit dem Vorjahressieger auf der der deutschen Hitliste der Valentinsgeschenke, dem romantischen „Dinner for Two“. Das kann man sich natürlich auch ins Haus liefern lassen kann, gleichwohl ist ein Restaurantbesuch irgendwie etwas anderes. Wenn Sie mich fragen, könnte man dann auch gleich ein gemeinsames Valentinskochevent veranstalten. Und wenn wir schon einmal dabei sind, wie wäre es denn mit einem romantischen Hausputz zu zweit, gerne auch mit passender Musik? Ja, liebe Leute, da geht noch was! Den gemeinsamen Tag im Bett aus dem Katalog der alternativen Valentinsgeschenke 2.1 lass ich jetzt mal außen vor. Mangels anderer Aktivitäten, ist das derzeit - zumindest bei mir - keine Rarität. Aber was halten Sie denn von einem Karaoke-Date? Nein? Gut, dann könnten Sie sich vielleicht über einen Online Cooking Kurs oder Online Tanzabend freuen. Oder kaufen Sie einfach einen Strauß Tulpen im Supermarkt. Zumindest, sofern Sie nicht den Originalitätspreis gewinnen wollen. Den gewinnen Sie übrigens garantiert mit einer virtuellen Tour zu zweit in Ihrer Lieblingsstadt (www.virtualvacation.us) oder mit einem gemeinsamen Flug ins All (Space Center Houston app).

Sie könnten allerdings auch einen Blick in unseren kleinen Valentinstag-Geschenkeguide werfen. Von der ebenso edlen wie auf originelle Weise zeitgemäßen Acqua di Parma Powdersoap über den La Mer Lipbalm bis hin zur duftenden Diptyque Brosche gibt es einige „Nummer Sicher“ Geschenke zu entdecken. Übrigens mit der Diptyque Duftkerze „Mimosa“ schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Duft verspricht nicht nur blauen Himmel und Frühlingslaune pur, sondern reicht auch garantiert bis Ostern. Und die „Glow Drops“ von Dr. Barbara Sturm sind so „fucking fabulous“, dass ich sie mir selber kaufen werde.

Christiane Behmann ist Diplom Sozialwissenschaftlerin und Texterin. Nachdem sie lange Jahre als Pressereferentin für verschiedene Unternehmen tätig war, wagte sie 2000 mit einer eigenen Werbeagentur den Schritt in die Selbständigkeit. 2007 gründete sie das „Archiv für Duft & feine Essenzen“ und war damals eine der ersten Bloggerinnen Deutschlands. Seit 2009 war sie außerdem Inhaberin vom Duftcontor in Oldenburg und arbeitet jetzt wieder in ihrem alten Beruf.