Veggie Day

Als die Grünen 2013 mit der Forderung nach der bundesweiten Einführung eines “Veggie Days” in den Wahlkampf zogen, ging ein Aufschrei durch die Republik. Während sich Hardliner frei nach Heinz Strunk mit „Fleisch ist mein Gemüse“ positionierten, ging den VeganerInnen ein fleischfreier Tag pro Woche selbstredend nicht weit genug. Und die breite Mehrheit? Die fühlte sich - befeuert durch Schlagzeilen à la „Die Grünen wollen uns das Fleisch verbieten!“ samt wahlkampftaktischen Verleumdungen der Grünen im Allgemeinen und des „Veggie Days“ im Besonderen - einfach nur bevormundet und war allein deshalb schon dagegen. Wie übrigens die politisch einflussreichen Bauernverbände samt der fleischverarbeitenden Industrie sowieso. Da Politiker parteiübergreifend vor allem wiedergewählt werden wollen, war der „Veggie Day“ bereits ein Jahr später wieder in der Versenkung verschwunden, und die Grünen waren erstmal damit beschäftigt, ihren ramponierten Ruf wiederherzustellen.

 

Veggie Day - Parfums rund ums Gemüse

 

Dabei war die Idee nicht einmal ansatzweise so skandalös und abwegig, wie es für viele damals den Anschein hatte oder zumindest haben sollte. Es ging mitnichten darum, den Deutschen das Fleisch zu vermiesen oder gar zu verbieten, sondern um eine Schärfung des Bewusstseins für die Auswirkungen der persönlichen Lebensweise auf die Gesundheit, den Umweltschutz und das Klima. Und da spielt der Fleischkonsum eine nicht unerhebliche Rolle. Weniger tierische Lebensmittel sind gut für das Klima. Laut einer Studie des WWF kann ein fleischfreier Tag pro Woche in Deutschland neun Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen, da nachweislich ein großer Teil der Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung stammt. Gleichwohl wäre die Resonanz auf einen weniger diktatorisch verordneten „Veggie Day“ sicher besser gewesen.

Dass es nämlich auch anders geht, zeigt eine aktuelle Forsa-Befragung des Bundeslandwirtschaftsministeriums zum Fleischkonsum. Während 2015 noch 34 Prozent der Befragten täglich Fleisch oder Wurst auf dem Teller hatten, sind es heute nur noch 26 Prozent, und immerhin 55 Prozent sehen sich als „Flexitarier“, die zumindest gelegentlich bewusst auf Fleisch verzichten, jedoch vermehrt auf Qualität Wert legen. Also, liebe Leute, esst mehr Gemüse. Das ist gesund und schützt das Klima! Allerdings nur, wenn es nicht vom anderen Ende der Welt eingeflogen wird oder in aufwändigen Prozeduren mit unzähligen Zusatzstoffen zu Fleischersatz in Form von Linsenpatties, fleischfreier Bolognese, veganen Burgerpatties, Nuggets oder Sojaschnitzeln verarbeitet wird.

Übrigens, ebenso wie Sie mit gutem Gewissen täglich und in beliebiger Menge Gemüse und Früchte essen sollten, können Sie auch ohne Reue bei unserem gemüsehaltigen Duftbuffet zugreifen: Eine Handvoll aromatischer Tomatenblätter, Rote Bete, frisch geerntete Karotten und eine Prise Fenchel, ein Schuss Rhabarber und ein Hauch Ingwer können mehr Spaß machen, als Sie es sich möglicherweise vorstellen.



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