Piguet - Zazen

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Robert Piguet
Guichard, Aurélien

Piguet - Zazen

Dem Leben im Hier und Jetzt hat sich Zazen von Robert Piguet verschrieben, der seinen Namen einer traditionellen Meditationsübung aus dem Zen-Buddhismus verdankt. Achtsamkeit ist sein Leitmotiv: Zazen zelebriert die Stille, die den Anfang einer jeden Reise zum Selbst darstellt.

Nahtlos verschmelzen Zazens Ingredienzen zu einem harmonischen Ganzen: Grüner Apfel und Mandarine bescheren uns dank ihrer herb-saftigen Fruchtfrische Momente tiefer Klarheit, während Safran den Duft holzig und würzig erdet. Anklänge von Reis entführen gedanklich in einen einsamen Tempel, umrahmt von dem leuchtend grünen Blattwerk der Veilchen und lassen uns im Augenblick verweilen. Nektarsüße, zart-cremige Orangenblüten spenden fröhliche Gelassenheit, während die Basis aus Moschus, Tonka und Ambra den Duft vollenden und dabei an die verführerische Wärme von Haut erinnern. 

Ein Duft der Gegenwart, des Zu-sich-Findens. Ein Ruhepol, der Zufriedenheit verheißt – Zazen.

Robert Piguet – Zwischen Banditen und Rosen
Der berühmte Modeschöpfer und Parfumeur Robert Piguet wurde 1898 im Schweizer Yverdon-les-Bains geboren. Schon mit 17 Jahren zog es ihn trotz des heftigen Widerstands seiner Familie nach Paris, wo sein erster Versuch, sich in der Modewelt einen Namen zu machen, mit der Eröffnung eines eigenen Geschäftes in der Avenue Montaigne scheiterte. Nichtsdestotrotz blieb er seinem Vorhaben treu und arbeitete zunächst für den Modeschöpfer Paul Poiret und das Modehaus Redfern. 1933 war der Zeitpunkt endlich gekommen, einen eigenen Salon in der Rue du Cirque zu eröffnen, welchen er später aufgrund des anhaltenden Erfolges an den Rond-Point des Champs-Elysées verlegte. In dieser Zeit seines großen Durchbruchs arbeiteten Christian Dior, Hubert de Givenchy und Pierre Balmain für ihn, welche alle später ihre eigenen, heute berühmten Häuser gründen sollten.

Piguet bewegte sich stets in Künstlerkreisen und so kam es, dass er zahlreiche Kostüme für Bühnenauftritte entwarf, beispielsweise für bekannte Namen wie Jean Cocteau, Colette, Sacha Guitry und Édith Piaf.

1944 schickte Robert Piguet sich an, auch den Parfummarkt mit Bravour zu erobern: Er veröffentlichte den inzwischen legendären ledrigen Chypre-Duft „Bandit“, welcher von der Ausnahmeparfumeurin Germaine Cellier kreiert worden war, der ersten prominenten Parfumeurin überhaupt. Und wie der Name schon verrät, verlieh dieser Duft dem Träger eine wilde und rebellische Aura, welcher sich unter anderem Marlene Dietrich bediente. Nicht weniger bekannt wurde „Fracas“, der ebenfalls von Cellier kreiert worden war und zu einem der Tuberosendüfte überhaupt wurde – Madonna soll wohl ein großer Fan desselben sein. Beide Düfte sind heute wahre Klassiker, die seit ihrer Wiedereinführung in den schnörkellosen, bauhausangelehnten Flakons ausgeliefert werden, welche ihren historischen und gleichermaßen modernen Charakter unterstreichen.

Robert Piguet fand keinen Nachfolger für sein Modehaus und so sollte es 1951, zwei Jahre vor seinem Tod, geschlossen werden.
© Aus Liebe zum Duft (hb)

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