Bleu Impérial, ein duftender Phönix …

Um Bleu Impérial wiederauferstehen zu lassen und es in die heutige Zeit zu übertragen, wie bereits bei Fleurs de Tabac der Fall, war eine heikle Aufgabe, sowohl kreativ als auch technisch. Die beiden Flakons aus der Privatsammlung von Luc Gabriel dienten als Grundlage für die Analyse des Parfums. Die Flüssigkeit offenbarte ihren ganzen olfaktorischen Reichtum und eine Fülle von Informationen über die verwendeten Rohstoffe, die durch Massenspektrometrie und Gaschromatografie entdeckt wurden. Die von Cherigan durchgeführten Analysen ergaben eine florale Struktur, die sich aus einem Bouquet aus würzigen Blüten auf einer Basis von Patschuli, Moos und Moschus zusammensetzt.

Moderne gesetzliche Auflagen, von der IFRA (International Fragrance Association) verbotene Inhaltsstoffe wie Eichenmoos, nicht mehr verfügbare Rohstoffe sowie die hohen ethischen Anforderungen von Cherigan erforderten das ganze Talent des Parfümeurs, um die Formel zu interpretieren und ihre ursprüngliche Gestalt wiederherzustellen.

Bleu Impérial wurde überarbeitet, um eine zeitgemäßere Lesart zu vermitteln, ohne aber die Handschrift des ursprünglichen Akkords zu verfälschen. Die Noten wurden gewissermaßen geöffnet, Zitrusfrüchte wie Bergamotte und Mandarine erhielten mehr Raum. Blumigere Noten kamen hinzu, die von Neroli, Orangenblüten-Absolue, Iris, Tuberose und Jasmin (sambac, nicht mehr grandiflorum) verfeinert wurden. In der ursprünglichen Formel war die Nelke die berauschende Note des Parfums, nun kommt die Anziehungskraft von Bleu Impérial in seiner neuen Version von sinnlichem Leder, umhüllt von Weihrauchschwaden. Die Seele des Akkords findet sich hier in der Basis: Ambrettemoschus, der inzwischen aus der Palette verschwunden ist, wurde durch einen Amberakkord mit der Anmutung einer zweiten Haut ersetzt. In Kombination mit den süßen, milchigen Noten von Sandelholz und Ambroxan, einer modernen Version von Ambra, bietet Patschuli diese einzigartige Nuance, die so typisch für große Florientalen ist.

Wie alle Cherigan-Kreationen ist auch der neue Bleu Impérial Teil eines innovativen und hochqualitativen Ansatzes. Bleu Impérial besteht zu 94 % aus natürlichen Inhaltsstoffen, die aus fairen Partnerschaften und nachhaltiger Bewirtschaftung stammen, und drückt seine ganze Intensität in einem Parfümextrakt aus, der in seiner Konzentration der üppigste und reichhaltigste ist, den die Parfümerie zu bieten hat.

Mandarine (Citrus reticulata)

Diese Mandarine wird in Italien, in den Regionen Sizilien und Kalabrien, nach strengen Regeln und Verfahren angebaut, die eine geringe Umweltbelastung garantieren. Sie wird im September und März von Hand geerntet. Das ätherische Mandarinenöl wird durch Kaltpressung gewonnen und hat einen saftigen und süßen Orangenduft mit blumigen Akzenten. Die Extraktionsverfahren ermöglichen es, überschüssiges Wasser für die Bewässerung der Bergamottenfelder und biologische Abfälle und Schlämme für den Kompost zu verwenden.

Sandelholz (Santalum album)

Dieses indische Sandelholz, das in Sri Lanka auf einer ehemaligen Teeplantage angebaut wird, erreicht seine volle olfaktorische Reife nach dreißig Jahren. Sein ätherisches Öl, das aus dem Kern des Baumes (Kernholz), dem dunkelsten Teil des Holzes, gewonnen wird, spendet eine weiche, warme und balsamische Holznote mit milchigen und würzigen Nuancen. Ungenutztes Holz wird an Einheimische zur Herstellung von Räucherstäbchen weitergegeben, und das für die Gewinnung verwendete Wasser wird recycelt und dem Prozess wieder zugeführt.

Amber-Akkord (100 % natürlich)

Inspiriert von echter Ambra, vereint diese botanische Kombination mit Ambernoten eine Überdosis an natürlichem Vanillin mit harzigen, holzigen Bestandteilen: Patschuli, Vetiver, Zistrose (Labdanum) und rauchige Weihrauchnoten. Ein komplexer und exklusiver Haute-Couture-Akkord, der der Komposition Wärme und Tiefe verleiht und den Effekt einer „zweiten Haut“ erzeugt.