Aedes de Venustas - Encens Japonais
Aedes de Venustas - Encens Japonais
Ein opulentes, würziges Eau de Parfum, das die Frische von Weihrauch skizziert, bevor er verbrannt wird. Die Tore eines Tempels öffnen sich. Betörende Schwaden alten japanischen Weihrauchs liegen in der Luft. Mit all seiner Reichhaltigkeit zieht er jeden in seinen Bann, versetzt den Geist in höhere Sphären und erdet ihn dennoch. Das ist die Wirkung von Encens Japonais.
Der erste Eindruck gleicht ein bisschen einem Blick durchs Schlüsselloch: Man glaubt, man wisse, was man sieht, aber erst nach genauer Betrachtung offenbart sich die ganze Szenerie. Zuallererst entfaltet sich eine lebhafte Würze, ein unterschwelliger Hauch aus belebendem rosa und schwarzem Pfeffer mit einem Touch Orangenöl. Aber fast unmittelbar danach treten andere Ingredienzien in den Vordergrund: japanischer Weihrauch, umgeben von einer weichen Ledernote. Dazu kommen Iris und Rose mit ihren für Balance sorgenden Eigenschaften. Sinnlicher Moschus, die honigsüße Bitterkeit von Immortelle und die üppige Süße wertvoller Hölzer ziehen in das Innere des imaginären Tempels hinein.
Obgleich man Weihrauch sofort mit Tiefe und Rauch verbindet, interpretiert Encens Japonais einen selten wahrgenommenen Aspekt, den Weihrauch vor dem Entzünden verströmt. Aus einem neu geöffneten Kästchen mit Incense-Stäbchen – das kann man in der Aedes Perfumery oft erleben – steigt ein frischer, pfeffriger Duft, der allerdings verschwindet, wenn man die Stäbchen ansteckt. Die allerbeste Qualität dieser Incense-Stäbchen kommt aus Japan. Robert Gerstner, Mitbegründer von Aedes de Venustas, verbindet mit Incense eine Kindheitserinnerung. Als er 12 Jahre alt war, durfte er in der katholischen Kirche in Bayern die Räucherstäbchen halten, bevor sie entfacht wurden.
Gerstner und sein Kompagnon Karl Bradl baten Meisterparfümeur und Weihrauchspezialist Bertrand Duchaufour, diese Erinnerung und die Tempelassoziation in ein Eau de Parfum umzusetzen. Das Resultat zeigt, dass die Kommunikation auf dem kurzen Weg perfekt funktioniert. Die beiden und die mit ihnen befreundeten Parfümeure sprechen dieselbe Sprache. „Wir haben Bertrand einfliegen lassen, er machte sich Notizen und sagte, danke ihr zwei, ich weiß genau, was ihr wollt und was ich zu tun habe“, sagt Gerstner. „Wir reden miteinander, und aus der Konversation wird ein komplettes Parfüm. Das ist das Herzstück unserer Arbeit.“
Encens Japonais erweitert und zentriert die Sinne.
Über Bertrand Duchaufour
Die berühmte „Nase“ Bertrand Duchaufour ist einer der wenigen klassisch ausgebildeten Parfümeure, die unabhängig und selbständig arbeiten. Er begann seine Karriere 1985 in Grasse, wo er bei Meisterparfümeuren der Riechstoffhersteller Florasynth und Symrise das Handwerk erlernte. Er machte sich mit unkonventionellen, sehr persönlichen Kompositionen einen Namen, was ihm sowohl einen Starstatus als auch den Ruf künstlerischer Integrität unter Duftkennern einbrachte. Lange war er der Hausparfümeur bei L’Artisan Parfumeur, außerdem stammen Kultdüfte wie Comme des Garçons‘ „Kyoto“, „Avignon“ und „Sequoia“, Penhaligon’s „Sartorial“und „Amanranthine“ von ihm, sowie „Eau d’Italie“ für Eau d’Italie und „Colonia Assoluta“ für Acqua di Parma. Heute arbeitet er mit den feinen, in Grasse ansässigen Werkstätten Accords et Parfums zusammen, wo seine Düfte von Hand gemischt werden. Duchaufour verwendet am liebsten Urmaterialien und reist weit und viel, um sie zu finden. Er ist ein Liebhaber, Kenner und Sammler museumsreifer Stammeskunst und als Weltreisender stets auf der Suche nach neuen Inspirationen.
© Aus Liebe zum Duft (hb)